LEIV - Leitung und Verantwortung

Glauben - Handeln - Bewegen

LEIV ist ein Trainingsprogramm für Menschen, die ehrenamtlich Verantwortung in Jugendarbeit, Verein und Kirche übernehmen wollen. Die Seminar-Reihe soll den Teilnehmenden helfen, die eigene Persönlichkeit zu stärken und Sicherheit im Handeln zu erwerben. Dabei werden eigene Gaben erkannt und hilfreich eingesetzt, um in der persönlichen Entwicklung beweglich bleiben zu können.
Vermittelt wird Handwerkszeug, das für eine Teamleitung in Gruppen und Projekten benötigt wird. Menschen, die ihren Verband in Vorständen, Arbeitsgruppen und Gremien mitgestalten wollen, werden ebenso fündig.

Mit diesem Training sollen Räume für kirchliches Handeln geöffnet werden. Menschen werden befähigt, neue Ideen für Programme und die Beziehungsarbeit vor Ort oder in der Region zu entwickeln.
Ehren- und Hauptamtliche begleiten die Teilnehmenden im weiteren Verlauf in Fragen des verantwortungsbewußten eigenen Handels und Glaubens.

Im Sinne des Empowerment hat das wie folgt beschriebene Programm einen ressourcenorientierten Ansatz, der zum positiven ehrenamtlichen Engagement in Kirche und Gesellschaft beitragen soll.

Ideen und Zielsetzung

Mit dem vorliegenden Programmangebot sollen junge Erwachsene in ihrer Arbeit mit Kindern und Jugendlichen vor Ort, in der Region und in zeitlich befristeten Angeboten sowie kontinuierlich stattfindenden Gruppen unterstützt werden. Das LEIV-Team schaut dabei auf die jeweiligen Begabungen und stärkt die Teilnehmenden in der Entwicklung eigener Ideen und Vorhaben.

Der besondere Fokus liegt auf dem Voneinander-Lernen. „Leiv“ ist nicht nur eine Kürzel für „Leitung und Verantwortung“. Als skandinavischer Vorname bedeutet es „Nachkomme“ oder „Erbe“.

Ziel ist also einerseits Bestehendes und gut funktionierende Programme fortzuführen bzw. weiterzuentwickeln.
Andererseits soll das LEIV-Programm erfahrenen Ehren- und Hauptamtlichen die Möglichkeit bieten, von ihrem Wissen und ihren Erfahrungen mit dem christlichen Glauben an Teilnehmende etwas weiterzugeben. Mit diesem weitergegebenen Wissen werden Ehrenamtliche ermutigt, eigene Ideen in Vorhaben umzusetzen.
Zudem werden alle Teilnehmenden eines LEIV-Jahrgangs eine exklusive Gemeinschaft bilden, in der gegenseitige Unterstützung möglich ist.

Das Leitungsteam des LEIV-Trainings lässt sich dabei von drei Dimensionen bestimmen, auf die im Programmablauf der Fokus gelegt wird und die gleichermaßen sichtbar werden sollen.

Leiv bedeutet als Vorname skandinavischen Ursprungs ‚Erbe‘ bzw. Nachkomme‘.

Neue Wege; neue Ziele; neue Räume – das alles setzt neues Denken voraus. Bei LEIV wollen wir das ermöglichen.

aus einer LEIV-Teambesprechung

Die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen steht unter dem Einfluss eines gesellschaftlichen Wandels. Was vor 20 oder 30 Jahren noch gut funktionierte, ist heute oftmals überholt. Dazu kommt der Wandel in der Lebenswirklichkeit der Jugendlichen u.a. durch die digitalen Errungenschaften und Kommunikationswege.

Das LEIV-Training möchte dazu beitragen, die christliche Jugendarbeit in Bewegung zu halten, weiter entwickeln zu können und zukunftsfähig zu machen. Dafür braucht es vor allem die jungen Erwachsenen, die sich mit ihren eigenen Ideen, aber auch mit ihren Erfahrungen in diesen Prozess einbringen.

Sie werden durch ausgesuchte Themenfelder befähigt, selbstbewußt und kompetent Verantwortung in der Jugendverbandsarbeit  und in kirchlichen Handlungsfeldern wahrzunehmen.

Unterstützt werden sie dabei von Haupt- und Ehrenamtlichen, die eigene langjährige Erfahrung einbringen und somit weitergeben. Ausdrücklich sollen Letztgenannte eine besondere Rolle spielen. Das Lernen in Gruppen von Gleichaltrigen ist effektvoll, intensiv und nachhaltig.

Zielgruppe

Ehrenamtliche, die in der christlichen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen Verantwortung übernehmen (wollen) und sich anlassbezogen mit Leitungsfragen beschäftigen möchten.

Anlässe sind z.B. die Übernahme von Leitung, Gestaltung und Mitarbeit in festen Gruppen (Kinder- und Jugendgruppen, TEN SING, Technikteams, Umweltgruppen …), Projekten (Freizeit, Aktionstag, Bibelwoche, Glaubenskurs …) und Gremien (Vorstand, Mitarbeitendenkreis …)

Um am LEIV-Seminarprogramm teilnehmen zu können, sollte zuvor die in den Verbänden übliche Ausbildung zum Erwerb der Jugendgruppenleiter*innen-Card (JuleiCa) absolviert sein. Somit sollten die Teilnehmenden zwischen 16 und 27 Jahren alt sein.

Programm

Passend zu den drei Dimensionen (Persönlichkeit, Gemeinschaft, Spiritualität) gibt es folgende Seminarinhalte als feste Bestandteile der LEIV-Schulung. Diese Inhalte sind auf die zeitlichen Blöcke des LEIV Jahres verteilt (s. „Zeitrahmen“).

Zeitrahmen

Ein LEIV-Durchgang ist für ein Kalenderjahr gedacht und bedeutet für Teilnehmende, sich ausdrücklich für die entsprechenden Seminarinhalte Zeit zu nehmen. Das schließt ggf. Einschränkungen sonstiger ehrenamtlicher Aktivitäten für das Jahr ein. Erwartet wird eine Teilnahme an allen angebotenen Seminareinheiten. Nur so entsteht durch das Gruppengefüge eine vertrauensvolle und gewinnbringende Zusammenarbeit.

Vorgesehen sind für das LEIV-Jahr vier Wochenenden (Freitag bis Sonntag). Innerhalb dieser Bildungsseminare werden die unter „Programm“ genannten Inhalte thematisch und gruppenpädagogisch sinnvoll verteilt. So bleibt es für alle Beteiligten abwechslungsreich und die Themen können sich ergänzen. Zwischen den Seminaren ist ausreichend Zeit, das Gelernte und Erfahrene für sich persönlich zu verarbeiten und weiter zu denken.

Von den vier Wochenenden finden je zwei im Frühjahr und im Herbst statt.

Begleitung

Ein zentraler Gedanke ist die Begleitung der Teilnehmenden innerhalb des LEIV-Jahres. Da Jugendarbeit gleichzeitig auch Beziehungsarbeit ist, ist eine fortwährende Begleitung in dieser Zeit sicherzustellen. Nicht zuletzt geht es im Verlauf auch um persönliche Reflexion und Fragen des eigenen Glaubens. Zwar agieren in den Seminaren immer mehrere Personen, die potenziell als Ansprechpartner*innen zur Verfügung stehen (ehren- und hauptamtlich). Eine individuelle Ansprechperson ist für die eigene Weiterentwicklung und zur Orientierung in diesem Lernprozess hilfreich.
Zum Teil wird das LEIV-Team selber diese Aufgaben übernehmen. Zusätzlich werden Ehren- und Hauptamtliche aus der jeweiligen Region gesucht, die ebenfalls eine Ansprechperson im Sinne einer Begleitung sein können.

Möglich ist auch eine persönliche Begleitung von regionalen Kleingruppen, die sich zwischen den vier LEIV-Wochenenden zum Austausch oder zur konkreten Planung von eigenen Vorhaben zusammenfinden.

Kooperation und strukturelle Verankerung

Das vorliegende Konzept ist aus der Kooperation der Jugendverbände Evangelische Jugend Oldenburg (ejo) und der Landesverbände Ostfriesland und Oldenburg des „CVJM“ (Christlicher Verein Junger Menschen) in Zusammenarbeit mit dem Landesjugendpfarramt (LAJU) der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg als entsprechender Fachstelle.

Das LAJU ist gleichzeitig der Träger des LEIV-Programms und stellt zeitliche und personelle Ressourcen inkl. aller organisatorischen Möglichkeiten (Öffentlichkeitsarbeit, Anmeldung und Abrechnung) zur Verfügung.

Eine Erweiterung der Kooperation um weitere christliche Jugendverbände ist nach einer Pilotphase denkbar.
So freuen wir uns, dass im Jahr 2024 die Reformierte Jugend in das LEIV-Projekt eingestiegen ist und den Kreis der Verbände im Nordwesten erweitert.

Leitung

Den genannten Jugendverbänden ist wichtig, LEIV als eigenständiges Schulungskonzept zu betreiben und es nicht für die jeweils eigene Jugendverbandsarbeit zu vereinnahmen. Es ist und bleibt eine kooperative Zusammenarbeit. Aus diesem Grund ist ein Leitungsteam zu installieren, das sich aus den verschiedenen Verbänden zusammensetzt.

Die Zusammensetzung der Referentinnen und Referenten für die einzelnen Seminare geschieht in Absprache aus dem eigenen Pool der Haupt- und Ehrenamtlichen der Jugendverbände und wird ggf. durch externen Honorarkräfte (mit entsprechender Expertise) ergänzt.

Finanzierung

Ein Großteil der Finanzierung wird über Fördermittel des Landes Niedersachsens für Bildungsseminare und über Mittel des LAJU Oldenburg abgewickelt, da die vier geplanten Seminarwochenenden entsprechend unter dieses Förderung fallen.

Darüber hinaus werden Mittel aus der Jugendkollekte der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg beantragt, um eine Pilotphase des LEIV-Programms von zwei Jahren im Sinne eines Projektes zu ermöglichen. Anschließend ist eine eigenständige Fortführung des Schulungskonzeptes vorgesehen.
Zudem beteiligen sich die kooperierenden Verbände jeweils mit eigenen finanziellen Mitteln.

Dokumentation und Evaluierung

Sowohl die einzelnen Schulungsschritte sowie auch deren Durchführung wird dokumentiert. Ebenso werden die Ideen und Projekte der Teilnehmenden erfasst, dokumentiert und ggf. veröffentlicht. Eine entsprechende Evaluierung der Daten ist vorgesehen.

Go Top